Joseph Victor von Scheffel hatte Schulfreunde, die er auf der Universität wieder traf. Während des Studiums in München und Heidelberg schloss er neue langwährende Freundschaften und wurde nach dem Staatsexamen in Professor Häussers gesellige Runde des „Engeren“ eingeführt. In Sorrent traf er den späteren Literatur-Nobelpreisträger Heyse. Anton von Werner, den Illustrator seiner Bücher, lernte er als 18jährigen Kunststudenten kennen.

[13] […] München bot dem Strebenden außer seiner Kunst und dem Umgang mit den Künstlern noch so mancherlei anderes, was ihn innerlich stark berührte: […] eine Befriedigung seines Freundschaftsbedürfnisses durch die Beziehungen zu Friedrich Eggers und zu August Eisenhart, die ein ganzes Leben hindurch dauern sollten.
[14] […] In Heidelberg fand Scheffel den Menschen, der neben Eggers und Eisenhart als dritter Herzensfreund ihn durchs Leben begleiten sollte: Carl Schwanitz aus Eisenach. Die Briefe an ihn (Leipzig 1906) sind besonders für den Verbindungsstudenten Scheffel und seine Interessen aufschlußreich, aber sie gewähren auch einen wichtigen Einblick in seine politischen Ansichten und in das Ringen des werdenden Dichters um eine Weltanschauung. – Außer an Schwanitz, den Scheffel später in Jena, wo er einer der Führer der Teutonen war, öfters besuchte, schloß sich Scheffel in Heidelberg besonders eng an seinen alten Penalgenossen Julius Braun, den späteren Archäologen an, der für Scheffels Entschluß zur ersten italienischen Reise bedeutungsvoll werden sollte und dem der Dichter im Jahre 1869 den Nekrolog geschrieben hat.
Joseph Victor von Scheffels sämtliche Werke, hrsg. von Johannes Franke. Leipzig [1916].
Erster Band: Des Dichters Leben und seine Werke.
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